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Bestellung auf Knopfdruck: Einsatz von Dash & Order Buttons im Online-Handel

Lässt sich ein Order Button nach dem Vorbild von Amazons Dash Button in anderen Online-Shops einsetzen? Ja! Es gibt verschiedene Varianten: B2B, B2C, ein frei konfigurierbarer Knopf oder NFC-Aufkleber. Die Mittelstand 4.0-Agenturen Kommunikation und Handel haben einen leichtverständlichen Leitfaden geschrieben, der sich an alle Unternehmen richtet, die den Einkauf für ihre Kunden noch digitaler gestalten wollen.

Leitfaden „Bestellung auf Knopfdruck Einsatz von Dash & Order Buttons im Online-Handel“ herunterladen

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Bedeutung der Bestellknöpfe für die Entwicklung des Handels
3. Der Dash Button von Amazon
3.1 Wissen zum Gerät
3.2 Technische Daten
4. Alternative Buttons
4.1 Frei konfigurierbare Buttons
4.2 Beispiele für B2C-Buttons
4.3 Beispiele für B2B-Buttons
5. Chancen und Kritik
5.1 Einsatzmöglichkeiten der Bestellknöpfe
5.1.1 Produkte
5.1.2 Zielgruppen
5.2 Vorteile
5.2.1 … für Händler und Hersteller
5.2.2 … für Kunden
5.3 Nachteile
5.3.1 … für Händler
5.3.2 … für Kunden
5.4 Einschätzung aus rechtlicher Sicht
5.4.1 Kritik des Verbraucherschutzes
5.4.2 Innovation versus Rechtsprechung
6. Fazit & Ausblick
6.1 Vom Order Button zur Bestellung per Spracheingabe
6.2 Komplett autonom: selbstbestellende Geräte
6.3 Ein Blick in die Zukunft

Team Schreinerei Luther

Schreinerei gewinnt jeden dritten Auftrag über Facebook

Vor vier Jahren – im Alter von 65 Jahren – begann Gerhard Luther etwas Neues: Zusammen mit einem Mitarbeiter startete er eine Facebook-Seite für seine im Darmstädter Stadtteil Arheilgen ansässige Tischlerei. Heute erreicht der Tischlermeister damit Kunden, die sich seine kreativen Arbeiten bis nach Los Angeles, Kairo oder Tokio liefern lassen.

Gerhard Luther ist, wie er sich selbst bezeichnet, auch mit 69 Jahren „kein Auslaufmodell“. Mit seinen 13 Mitarbeitern produziert der Inhaber der Tischlerei Wilhelm Luther auf mehr als 1.000 Quadratmetern Möbel, Ladenausstattungen, Küchen oder baut Wellnessbereiche, Wohnungen und ganze Häuser vor Ort aus.

Losgröße 1

Luther baut außerdem an der Schreinerei der Zukunft: Das Herzstück seiner Produktion ist das Vier-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum. Die gesteuerte Fräsmaschine, wird nicht mehr von Hand bedient, sondern mit der so genannten Computerized Numerical Control. CNC bezeichnet ein elektronisches Verfahren, mit dem Werkzeugmaschinen gesteuert werden. „Mit dieser computergesteuerten Fräse stellen wir ausschließlich Produkte in Losgröße 1 her“, sagt Gerhard Luther, „das heißt: individuelle Unikate“.

Einer unter 40.000

Im Auftrag eines „sehr bekannten deutschen Sportartikelherstellers“ habe man beispielsweise für einen Werbepartner, einen Inlineskater, dessen ersten Skate-Schuh digital eingescannt, dann mit der CNC-Maschine ausgefräst und so ein hölzernes Denkmal gesetzt. Doch wie ist dieser „sehr bekannte deutsche Sportartikelhersteller“ eigentlich auf die kleine Schreinerei in Darmstadt aufmerksam und zu deren Kunden geworden? Schließlich gibt es bundesweit knapp 40.000 Betriebe im Tischlerhandwerk.

„Facebook“, antwortet Gerhard Luther. Sein Tischlermeister Matthias Knuhr ist neben dem Handwerklichen auch noch der Social Media Manager des Betriebs. Knuhr erstellt die Inhalte zusammen mit Gerhard Luther und postet sie dann auf Facebook. Nach inzwischen vier Jahren generieren die beiden ein Drittel der Aufträge über das soziale Netzwerk. „Wir haben uns damit unabhängiger gemacht von den Ausschreibungen der Architekten“, sagt Luther, „die sind meist 100 Seiten lang und die ersten 70 Seiten nur Vorgeplänkel“. Eine solche durchzuarbeiten koste ihn inklusive – kostenlosem – Angebot eine Woche Arbeit. Luther hatte sich deshalb gefragt: „Wie können wir dieses Verhältnis ändern?“

Neue Zielgruppe dank Facebook

Über Facebook erreicht der Betrieb heute eine ganz neue Zielgruppe, als ihm dies als lokal verankerter Tischler in Darmstadt und Umgebung möglich war. Der Kundenstamm ist internationaler und vor allem an den kreativen Holzprodukten interessiert.

Ein Beispiel: Matthias Knuhr ist Star Wars-Fan. Ihm kam die Idee, für Sammler der Figuren ein Regal mit UV-Schutzhaube und optimaler Ausleuchtung zu bauen. Fotos davon lud er auf Facebook hoch. Das Regal wurde dank des sozialen Netzwerks so bekannt, dass es Kunden aus Frankfurt, London und aus Hollywood bestellt haben. „Ein Kunde hat allein 1.000 Dollar nur dafür bezahlt, dass das Regal schneller in Los Angeles ankommt“, berichtet Luther.

Neue Produkte dank Facebook

Er und sein Team waren schon immer kreativ und haben nun ein Medium gefunden, mit dem sie wie in einem virtuellen Schaufenster ausstellen was sie können. Die digitale Kommunikation hat der Tischlerei nicht nur neue Kunden, sondern so auch neue Produkte gebracht. „Wir lernen am Rande viele Dinge, die auch bei anderen Sachen helfen“, so Luther.

Ein weiteres Beispiel für den digitalen Vertrieb: Die Arheilger Tischler haben Schallplattencover aus Holz gefräst. Allein über Facebook fanden sich 150 Kunden, unter anderem in Buenos Aires, Kairo, Chicago. Auf der Auktionsplattform Ebay boten Kunden bis zu 400 Dollar pro Stück.

 

Intensiv beobachtet

Neben diesen Aktivitäten engagiert sich Gerhard Luther übrigens auch noch ehrenamtlich für den Nachwuchs: an der Hochschule Darmstadt. Er begutachtet im Kurs der Innenarchitektur-Professorin Anke Mensing die technischen Zeichnungen der Studierenden. In den Möbel-Entwürfen fallen ihn mit seiner berufspraktischen Erfahrung schon auf dem Papier oft Details auf, die zu Problemen in der Herstellung führen könnten.

Der umtriebige Unternehmer ist mit seinem Engagement weit über die Grenzen Südhessens bekannt: „Unsere Aktivitäten werden bundesweit intensiv beobachtet“, sagt er mit Stolz.

Stationärer und Online-Handel

Briefing „Online- und stationärer Handel“ erschienen

Auf zwei Seiten haben wir in kurzen Informationshäppchen die derzeit wichtigsten Fragen für stationäre Händler zusammengetragen, die sich digital weiterentwickeln mochten.

  • Bedeutet die Digitalisierung des Handels, dass jeder Händler einen eigenen Online-Shop eröffnen muss?
  • Wo können Händler Nischen finden, auch wenn ihre Produkte (Schuhe, Bücher) schon von den großen Online-Shops besetzt sind?
  • Wie entwickelt sich der Handel gerade (in Zahlen)?
  • Innenstadt-Belebung durch freies W-Lan?

Diese Themen greift das Briefing „Online- und stationärer Handel“ kurz und bündig auf. Auf zwei Seiten werden viele Themen angerissen, damit die Leser „schon mal was davon gehört haben“, ohne zu tief in das Thema einsteigen zu müssen.

„Briefing: Online- und stationärer Handel“ herunterladen

Das Briefing ist ein Ergebnis des 1. Update_Digitalsierung, einer Veranstaltung, die die Mittelstand 4.0-Agenturen Kommunikation und Handel sowie das -Kompetenzzentrum Darmstadt zusammen auf die Beine gestellt haben.

Es geht auch anders herum: Hier können Sie lesen, wie ein Online-Händler einen stationären übernommen hat, um ihn zu retten: http://blog.carpathia.ch/2017/10/20/musikpunkt-musik-hug-online/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=sunday-newsletter

Fischzucht 4.0

Fischzucht 4.0

Als Geschäftsführer der NTC GmbH kommt Eric Nürnberger ursprünglich aus der IT-Branche. Mit Fischmaster gründete der Hobbyangler ein neues Unternehmen, das die Indoor-Aquakultur und sein IT-Know-how verbindet.

Ausgangssituation

Auf dem Gelände einer ehemaligen Luftwaffenhofreite von 1938 im hessischen Trebur, tüftelt der heute 48-jährige IT-Fachmann Eric Nürnberger mit einem interdisziplinären Team aus 25 Mitarbeitern an der optimalen Indoor-Fischzucht, darunter Techniker, Schlossermeister, promovierte Agrarwissenschaftler und Fischwirte aus unterschiedlichen Fachrichtungen. In den sanierten Fachwerkhäusern wird gezüchtet, geschlachtet, zubereitet, verschickt und frisch verkauft.

Der Hobbyangler beschäftigte sich seit mehr als zehn Jahren mit der Fischzucht und der Indoor-Aquakultur. In Seminaren sah er erhebliche Defizite bei der aktuellen Zucht: „Da geht doch noch mehr“, dachte er sich. Gemeinsam mit zwei Kollegen aus Luxemburg und der Schweiz begann er daraufhin eigene Becken-Prototypen in seiner Garage zu bauen und sie mit Fischen zu bestücken.

Heute

Er entschied sich für den Zander, da dies ein sehr hochpreisiger aber auch sehr pflegeintensiver und stressempfindlicher Süßwasserfisch ist. Nürnbergers Unternehmerehrgeiz war geweckt.

Auf dem Weg musste der motivierte Unternehmer den Tod von Fischen verschmerzen, bis ihm die Idee kam, seine Prozesse durch die „hauseigene“ IT zu optimieren. Sein Ziel war es, durch feine Sensorik eine „selbstheilende Maschine“ zu schaffen, die Abweichungen erkennt, diese kommuniziert und dann reagiert. Hierzu musste er zunächst die wichtigsten Parameter für den Aufzuchtprozess herausarbeiten, wie zum Beispiel Licht, Wassertemperatur oder der Sauerstoffgehalt des Wassers. Mittlerweile werden das Futtersystem, das Licht und die Jahreszeiten-Simulation sensorisch gesteuert.

Neben der optimalen Überwachung der Prozesse durch Maschinen ist es wichtig, einen Kreis an motivierten Fachkräften um sich zu haben, die in der Aquakultur nicht leicht zu finden seien, sagt Nürnberger. „In der Entwicklung zu arbeiten, kann frustrierend sein.“ Ergebnisse seien oft erst viel später erkennbar und im schlimmsten Fall können die Zander bei einer Umstellung nicht überleben. Hier muss der zweifache Geschäftsführer die Belegschaft aufbauen. Dennoch fühle er sich gemeinsam mit seinem Team wie auf einer Reise gen Zukunft: „Wir sitzen alle gemeinsam im Zug in eine Richtung.“

Nicht nur bei den Zuchtprozessen der Fische konnte Nürnberger sein IT-Wissen anbringen, auch auf anderen Gebieten ist er immer wieder auf der Suche nach Innovationen: Die Fischmaster GmbH verfügt neben dem Hofladen auf dem Werksgelände über einen eigenen Onlineshop. Hier können Kunden an zwei Tagen pro Woche nach der Schlachtung deutschlandweit Frischfisch bestellen. Obwohl in einem Verfahren genau darauf geachtet wird, dass die Kühlkette beim Versand des Frischfisches eingehalten wird, nehmen die Kunden diese Option bisher nur zögerlich an.

Zukunft

„Ich hätte noch tausend Ideen“, sagt der Geschäftsführer. Doch auch er ist in seinen Möglichkeiten finanziell und durch den Druck des Marktes eingeschränkt. Außerdem fügt er hinzu: „würde ich heute noch einmal eine Anlage bauen, würde ich sie ganz anders bauen.“ Denn nicht nur die Wissenschaft hat bereits neue Ergebnisse zur Indoor-Aquakultur erlangt, auch durch seine autodidaktische Herangehensweise konnte Nürnberger selbst neue Erkenntnisse sammeln. Dieses Wissen teilt er auch mit anderen Unternehmen, um ihnen seine eigenen anfänglichen Fehler zu ersparen und einen gegenseitigen Austausch zu ermöglichen.

Der Blick des Unternehmers ist in die Zukunft gerichtet: „Die Digitalisierung ist doch nie fertig“. Er findet besonders das Ressourcenmanagement könne von der Digitalisierung profitieren, sein Stichwort: „urbane Lebensmittelversorgung“. Einen geschlossenen Kreislauf in einem volldigitalisierten Gewächshaus zu schaffen, ist das nächste Projekt von Eric Nürnberger. 30 Gewächshäuser entstehen derzeit auf seinem „Food and Energy Campus“ unweit seines derzeitigen Firmengeländes.

Einen ausführlicheren Artikel zu dem Thema finden Sie im Magazin „Wissenschaft trifft Praxis“:
Magazin: „Wissenschaft trifft Praxis: Digitale Geschäftsmodelle“ herunterladen

Matrix-Kundenkommunikation

2. Auflage der beliebten Social-Media-Matrix erschienen

Ist ihr Produkt besonders fotogen? Oder die Dienstleistung erklärungsbedürftig? Instagram, YouTube oder Snapchat? Verantwortliche in der Unternehmenskommunikation stehen bei der Planung ihrer Kommunikationsziele und Zielgruppen vor der Frage: Welcher Aufwand lohnt sich? Welcher Kanal ist der richtige?

Die Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation hat nun die 2. Auflage der Matrix herausgebracht. Diese zeigt auf einen Blick, welche Social Media-Plattformen es derzeit gibt und welche Ziele man mit welchem Kanal erreichen kann. In die Weiterentwicklung sind Ergebnisse aus einem Workshop mit Studenten und Hinweise von Unternehmen eingeflossen.

„Social-Media-Matrix: Welcher Kanal für welches Ziel?“ herunterladen

In der Matrix ist zu finden, wie aufwändig das Bespielen des jeweiligen Kanals ist und für welche Produkte und Dienstleistungen sich welcher eignet. Ebenso das Alter der Zielgruppe und Besonderheiten einzelner Netzwerke sind aufgeführt.

Die Matrix ist für Verantwortliche in der Unternehmenskommunikation gedacht. Zudem können sie Multiplikatoren aus Wirtschaftsförderungen, Verbänden, Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern als Handreichung in Unternehmensberatungen verwenden.

Die Matrix ist zur Veranstaltung „Kundenkommunikation 4.0“ entstanden, die wir zusammen mit Facebook veranstaltet haben. – Programm herunterladen