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Veranstaltungstipp: Digikonf – Virtuelle Fachmesse für Unternehmenssoftware

20 Aussteller werden vom 05. – 07.11.2018 im Live-Stream mit interaktiver Chatfunktion moderne Unternehmenssoftware zur Lösung Ihrer Probleme präsentieren. Lassen Sie sich bequem aus Ihrem Büro über die Möglichkeiten und Potenziale moderner Software informieren. Ihre Daten werden nicht an die Lösungsanbieter weitergegeben, Sie selbst bestimmen, ob und wie Sie in Kontakt treten oder sich einfach nur unerkannt informieren wollen.

Veränderungsmanagement

Bewerbung > speichern unter … – Nicht mehr einfach so, ab Mai 2018!

Wie oft und wo wird ein Dokument in Ihrem Unternehmen gespeichert und von wem? Zum Beispiel eine online eingegangene Bewerbung? Wie können kleine und mittlere Unternehmen auch nach dem 25. Mai 2018 datenschutzkonform Bewerberdaten verwalten und passende Mitarbeiter einstellen?

Am 25.Mai 2018 tritt die Datenschutzgrundverordung (DSGVO) in Kraft. Unternehmen sind ab diesem Tag zu besonderen Datenschutzvorkehrungen verpflichtet. Ihnen drohen empfindliche Strafen, etwa 4 Prozent des internationalen Umsatzes oder bis zu 20 Millionen Euro, wenn sie gegen diese verstoßen und oder sie missachten.

Personalabteilungen und Personalverantwortliche sind von der DSGVO besonders betroffen, denn sie empfangen, senden und verwalten täglich personenbezogene Daten von Bewerbern. Darauf macht Stefan Ehrlich vom Recruiting-Tool-Anbieter Connectoor aufmerksam.

Schauen wir uns die aktuelle Situation doch einmal genauer an: Lebensläufe, Anschreiben, Zeugnisse und Bewerbungsbilder werden täglich an Unternehmen per E-Mail gesendet. Dort gehen sie entweder in den bewerbung@-, oder noch schlimmer, in das info@-Postfach des Unternehmens ein. Nachts wird ein Sicherheits-Backup des Posteingangs erstellt. Am nächsten Tag wird die Bewerbung von einem Mitarbeiter in der Personalabteilung bearbeitet. Das heißt, die Unterlagen werden auf der Festplatte des Personalers gespeichert und alle relevanten personenbezogenen Daten des Bewerbers zusätzlich in einer Excel-Tabelle angelegt. Da der Bewerber einen guten Eindruck macht, werden die Unterlagen an den Teamleiter zum Einholen eines Feedbacks per E-Mail weitergeleitet, der die Unterlagen ebenfalls auf der Festplatte seines Rechners speichert. In der Nacht wird wieder ein Backup erstellt und jetzt sind die Bewerberdaten bereits an sieben unterschiedlichen Stellen innerhalb eines Unternehmens gespeichert. Wenn die Unterlagen jetzt noch ein paarmal weitergeleitet werden, ist es schwierig einen Überblick über die Orte zu bekommen, an denen sie gespeichert, abgelegt oder verarbeitet wurden.

Vorsicht, Datenschutzfalle!

Bewerber haben ab dem 25. Mai 2018 ein Auskunftsrecht, wo ihre Daten gespeichert werden und wie sie weiterverarbeitet wurden. Zusätzlich haben sie ein Recht auf Löschung. Dies bedeutet, dass Unternehmen alle Bewerbungsunterlagen auf allen Systemen, Servern und Festplatten entfernen muss und das nachweislich bei jedem Kollegen, der sie in dem Recruiting-Prozess gespeichert haben könnte. Nebenbei müssen Unternehmen alle Datenströme dokumentieren und Ihre Datenschutzbestimmungen den neuen EU-Reglungen anpassen.

Kontrolle behalten

1.    Prozess festlegen, genau festlegen, wo die Bewerbung von wem abgelegt wird und wo, wenn nötig elektronisch dazu Kommentare abgegeben werden können.

2.    Routine festlegen: Sobald die Stelle besetzt ist, müssen alle Daten der abgelehnten Bewerber an allen Stellen gelöscht werden. Außer der/die Bewerber hat die Einwilligung gegeben, dass die Bewerbung beispielsweise in einem Bewerberpool gespeichert wird.

3.    Wenn die Bewerbung an andere Stellen weitergegeben werden soll, muss die Einwilligung des Bewerbers eingeholt werden.

4.    Eine Alternative dazu bieten beispielsweise Online-Systeme, die Bewerberdaten zentral speichern und den einzelnen Mitarbeitern nur passwortgeschützte Links zu den Bewerberdaten versendet.

Ein Bericht aus der Praxis:

Blockchain: weltweiter Speicher

Blockchain wird Vermittler arbeitslos machen

Blockchain? Ist das nicht das mit diesen Bitcoins?  „Ja, stimmt … auch.“, so könnte eine Antwort auf diese Frage lauten, die sich in den zurückliegenden Monaten immer mehr Menschen gestellt haben. Bitcoin ist in aller Munde und die sicherlich bekannteste Anwendung der revolutionären Technologie mit hohem Disruptionspotenzial.

Worum geht es bei Blockchain?

Zunächst einmal ist Blockchain eine Technologie, ein Open-Source-Protokoll. Eine global verteilte, unveränderbare Datenbank als Kette aus Informationsblöcken, deren Gültigkeit mathematisch von einem Algorithmus berechnet und damit Fälschungssicherheit gewährleistet wird.

Diese Verifikation wird von leistungsfähigen Rechnern übernommen, deren Betreiber für die Dienstleistung „Berechnung“ Geld bekommen. Das wird dann üblicherweise Block-Chain-Mining genannt und hat dazu beigetragen, dass der Eindruck entstanden ist, man könne sich sein eigenes Geld errechnen.

Doch Blockchain kann viel mehr, als nur die Technologie hinter der ersten Blockchain-Anwendung Bitcoin zu sein.

Blockchain in der Praxis

Was kommt da auf die Unternehmen zu?

Soweit so gut, aber was genau bringt Blockchain den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) heute und was kommt morgen auf die Unternehmen zu? Ob eine öffentliche, hybride oder private Blockchain eingesetzt wird, hängt vom Einsatzzweck ab.

Der digitale Wandel verändert die Gesellschaft und die Unternehmen mitsamt ihren Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten. Wer es versteht, aus Daten einen Nutzen zu generieren, der sichert sich einen Wettbewerbsvorsprung und erhöht seine Zukunftsfähigkeit.

In einem datengetriebenen Unternehmen ist es wichtig, schnell und agil zu agieren. Je weniger Vermittlungsinstanzen (Intermediäre) in den notwendigen Prozessen involviert sind, desto schneller kann ein Unternehmen agieren.

Disruption: Intermediäre, z.B. Banken, werden überflüssig

Der Einsatz einer Blockchain hat immer einen stark disruptiven Charakter, da zuvor genannte Intermediäre als Vertrauensinstanz durch diese Technologie überflüssig werden.

Das wird am Beispiel Geld deutlich: Die Bank als Intermediär agiert als Kontrollinstanz und Vertrauensgeber in einem Transaktionsvorgang. Die Bank führt ein Register über alle durchgeführten Finanztransaktionen und kann als Dritter in strittigen Fällen schlichten, da sie von allen Beteiligten als Hüter der „einen Wahrheit“ akzeptiert ist.

Von Disruption sprechen wir also, weil es bei einer Crypto-Währung wie Bitcoin, keine Bank als Intermediär gibt. Vertrauen in die Korrektheit der Transaktionen wird hier durch das verteilte Konzept und den Algorithmus hergestellt. Das ist neu.

Jetzt ist Phantasie gefragt

Auf dem Innovationsforum Blockchain Kongress im November in Hamburg arbeiteten mehr als 100 Teilnehmer aus den Bereichen Energie, Logistik und Finanzen an zwei Tagen in Vorträgen und Workshops an Ideen und Konzepten, um mittels Blockchain neue, effizientere oder bisher nicht realisierbare Geschäftsmodelle zu beschreiben.

Allen auf dem Marktplatz der Ideen vorgestellten Konzepte war gemein, dass auf sämtliche bisher benötigten Intermediäre verzichtet werden konnte, da diese konzeptionell durch die Technologie Blockchain abgelöst wurden.

Seien es wertvolle Güter, Nutzungslizenzen, Energieflüsse, biologische oder chemische Charakteristika, Stück- oder Packlisten – es fand sich immer ein Weg, die Blockchain als sicheren Speicherort für Transaktionen aller Art einzubeziehen.

Beispiele in der Praxis

Immobilienkäufer werden vielleicht schon in wenigen Jahren von der Technologie der Blockchain profitieren. Warum, das soll ein Vergleich von heute und morgen zeigen.

Heute sind Notare und Grundbuchämter bei einem Kauf einer Immobilie noch zwingend nötig, da diese eine Vermittlerrolle zwischen Käufer und Verkäufer einnehmen. Diese Vermittler stellen sicher, dass bestimmte Informationen überhaupt ausgetauscht werden können, da sie als Gatekeeper fungieren. Sie sorgen für eine garantierte, ablaufgetreue Bearbeitung einer Transaktion. Das heutige Verfahren ist mit hohen Kosten und langen Bearbeitungszeiten verbunden.

Morgen schon könnte die Blockchain als einmal angelegte und für immer unveränderliche Datenbank den Platz und die Aufgaben der Notare und Grundbücher übernehmen. Damit ist der Weg frei für Smart Contracts, also software-basierte Regelwerke, nach denen Kauf oder Verkauf automatisiert in kürzester Zeit erfolgen können.

Auch für Mietverträge ist Blockchain geeignet. In Verbindung mit einem Bezahlsystem können alle Zahlungen wie Miete, Kaution etc. detailliert aufgezeichnet, gespeichert und direkt dem Mietvertrag zugeordnet werden. Und schon liegen alle relevanten Daten revisionssicher und zudem anonym vor.

Fazit

Blockchain ist kein Hype, sondern eine sichere Technologie, die in vielen Bereichen der Wirtschaft neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

Bisher involvierte Intermediäre geraten unter Druck und müssen sich plötzlich mit der eigenen Rolle und dem zukünftigen Aufgabenfeld im Zuge des stattfindenden digitalen Wandels auseinandersetzen.

Innovativen Gründern und veränderungsbereiten UnternehmerInnen werden viele Gestaltungsmöglichkeiten einfallen, diese noch in ihrer Tragweite gar nicht absehbare Technologie in die eigenen Geschäftsmodelle einzubinden.

Weitere Infos zum Thema Blockchain

Informationssicherheit

Mit Informationssicherheit befassen, sonst nutzen die digitalen Chancen wenig

Die Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation hat im Hause Bundesdruckerei eine Dialogveranstaltung in Form eines World Cafés veranstaltet, Thema: „Sicherheit im digitalen Wandel“. Die Dokumentation ist jetzt als Broschüre erschienen.

Täglich werden Menschen Opfer von Identitätsdiebstählen. Sie bekommen offiziell aussehende Nachrichten, die zur Preisgabe wichtiger Identitätsdaten auffordern. Das reicht von Online-Bezahlservices die Kundendaten samt Passwörtern wollen bis zu Online-Shops, die angeblich eine wichtige Änderung der Zugangsdaten durchführen. Werden diese Daten irrtümlich preisgegeben, kann ein teurer Schaden drohen.

Die Gewährleistung sicherer Identitäten ist für kleine und mittlere Unternehmen ein wesentlicher Faktor für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Das Interesse und der Informationsbedarf rund um das Thema sind riesig. Am 11. Mai 2017 fand in der Bundesdruckerei die Dialogveranstaltung „Sichere Identitäten“ statt. Gemeinsam ausgerichtet von der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation, dem Verein Sichere Identität Berlin-Brandenburg e.V. und den Unternehmenerverbänden Berlin-Brandenburg UVB, diskutierten Experten und rund 40 Gäste in einem World Café aktuelle Herausforderungen der Digitalisierung. Es gab fünf Thementische:

  • Digitalisierung von papierbasierten Prozessen mit E-Signatur, geleitet von Tatami Michalek, Geschäftsführer secrypt GmbH
  • Datenschutz 2.0 – Neues aus der EU ab Mai 2018 (EU-DSGVO), Dirk Clemens, Datenschutzbeauftragter der Bundesdruckerei
  • IT-Sicherheit – eine Hürde für die Umsetzung der Digitalisierung in Unternehmen?, Prof. Dr. Marian Margraf, Institut für Informatik, Fachbereich Mathematik und Informatik der FU Berlin
  • ID-Management – Identitäten ohne Passwort, Tatiana Gayvoronskaya, Team Security Tech, Hasso-Plattner Institut
  • Vertrauliche E-Mails – Neues zum Wirtschafts- und Knowhow-Schutz, Andreas Nold, Chief Commercial Officer Zertificon Solutions GmbH

Die Teilnehmer nutzen die Möglichkeit sich auszutauschen, sich zu vernetzen und Herausforderungen in einer wertschätzenden und offenen Atmosphäre zu diskutieren. Da alle Veranstaltungsteilnehmer schon mit dem Thema „Sichere Identitäten und IT-Sicherheit“ vertraut waren, konnte schnell und konstruktiv an Problemlösungsszenarien gearbeitet werden.

Broschüre „Dokumentation der Veranstaltung „Sichere Identitaeten“ herunterladen

Geschäftsführer der Wipfler Fenster + Fassaden GmbH

Ein Fensterhersteller in der digitalen Transformation

„Wir sind noch lange nicht fertig, wir stecken mittendrin im Prozess der Digitalisierung“, sagt Armin Nuffer, Geschäftsführer der Wipfler Fenster + Fassaden GmbH. Das Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Zusmarshausen-Wörleschwang in der Nähe von Augsburg entwickelt sich in Fertigung, Verwaltung und Marketing digital weiter und hat den Umsatz seitdem verdoppelt.

Im Jahr 2012 begann die digitale Transformation der Wipfler Fenster + Fassaden GmbH, einem Unternehmen, das mit damals 42 Mitarbeitern, Holz-, Holz-Alu-Fenster und Pfosten-Riegel-Fassaden herstellte. Die Produkte sind geblieben, doch der Herstellungsprozess hat sich in den vergangenen fünf Jahren entscheidend verändert. „Wir haben damals einfach festgestellt, dass wir mit unseren konventionellen Verfahren an Grenzen stoßen“, sagt Armin Nuffer, selbst Schreinermeister und Betriebswirt. „Die Anforderungen an Ästhetik und Funktion wie Wärme- und Schalldämmung der Fenster wachsen stetig. Diesen konnten wir mit unseren Maschinenanlagen so nicht mehr gerecht werden.“

Problemstellung

Dem Geschäftsführer Armin Nuffer war klar: „Es muss was passieren, wir müssen uns neu orientieren.“ Armin Nuffer führt den Betrieb seit zehn Jahren zusammen mit Hans Wipfler, dessen Großvater den Betrieb im Jahr 1927 als Wagnerei gegründet hatte und Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellte. Heute werden die auf Kundenwunsch gefertigten Holz-, Holz-Alu-Fenster und Pfosten-Riegel-Fassaden in gehobene Einfamilienhäuser und Groß-Projekte, wie die Uniklinik Düsseldorf, das Messezentrum Stuttgart, die European Investment Bank Luxemburg oder den Isar Tower in München eingebaut.

Nuffer begab sich auf die Suche und wurde fündig: Die Entscheidung fiel auf den Kauf einer CNC-Maschine. „Wir haben uns damals ganz klar für eine große CNC-gesteuerte Produktionsanlage entschieden, die voll automatisch aus dem Büro gesteuert wird.“ Investiert haben die beiden Geschäftsführer mehr als zwei Millionen Euro. Seitdem die Fertigungsprozesse neu gestaltet wurden, haben sie ihren Umsatz in nur sieben Jahren verdoppelt.

Akzeptanz der Mitarbeiter

„Anfangs hatten einige Mitarbeiter Angst, dass die Digitalisierung des Herstellungsprozesses ihre Arbeitsplätze kostet“, sagt Nuffer. „Wir haben die Umstellung von Anfang an offen kommuniziert und heute hat sich das Bild ins komplette Gegenteil geschlagen: Die Mitarbeiter akzeptieren unseren digitalisierten Prozess voll und ganz. Wir schöpfen die neue Technik voll aus.“ Zwar spart das Unternehmen durch den automatisierten Prozess wirklich Personal im Produktionsprozess ein. Das kleine Unternehmen kann heute mehr und größere Aufträge annehmen als vor der Digitalisierung. Deshalb ist die Belegschaft auch um rund 20 Mitarbeiter auf 60 gewachsen, anstatt geschrumpft.

Die neue Maschine mit der neuen Software erforderte es, die Mitarbeiter weiterzubilden. Dies geschah in Schulungen des Maschinenherstellers und der Fenstersoftwareentwickler im Unternehmen vor Ort. Die Mitarbeiter, die am meisten im digitalen Prozess arbeiten, waren in die Auswahl der Maschine und der Software eingebunden.

„Ein Vorteil war auch, dass die Maschine bei uns vor Ort aufgebaut und programmiert wurde“, sagt Armin Nuffer. Das dauerte ein halbes Jahr, währenddessen die Mitarbeiter die neue Maschine, mit welcher bereits neue Aufträge abgearbeitet wurden, immer besser kennenlernten. Parallel wurde mit einer der alten Maschine weiter produziert. „Ein Kraftakt“, so Nuffer, „aber die Mitarbeiter waren von Anfang an engagiert und haben sich da richtig reingekopft. Uns war es wichtig, dass wir uns im Know-how nicht nur auf Fremde verlassen, sondern das Wissen in den Köpfen unserer eigenen Mitarbeiter haben“.

Monteure über WhatsApp

In der internen Kommunikation setzt das Unternehmen auch auf moderne, digitale Unterstützung. Die Monteure des Unternehmens sind mit Smartphones ausgestattet. Damit schicken sie in Echtzeit Informationen und Bilder von der Baustelle ins Büro – über WhatsApp oder E-Mail. „Heute hatten wir zum Beispiel einen Wassereintritt auf einer Baustelle, das haben wir gleich dokumentiert“, sagt Nuffer, „hier gehen keine Zeiten mehr verloren.“

Zeiterfassung und Projektmanagement digital

Seit kurzem gibt es in der Wipfler Fenster + Fassaden GmbH ein weiteres neues digitales Arbeitsmittel: ein elektronisches Zeiterfassungssystem. Die Mitarbeiter erfassen den Beginn und das Ende ihrer Arbeitszeit per Chip pro Projekt direkt auf die entsprechende Kostenstelle. Die Monteure machen das gleiche mit ihrem Smartphone. „Demnächst werden wir das mit einer Schnittstelle zu unserer Fensterbausoftware vernetzen“, so Nuffer. Das heißt: Vom Materialeinkauf bis zur Produktion werden alle Daten eines Projektes zusammengefasst. Die Nachkalkulation funktioniert dann automatisch. „Da wir ja jetzt viel mehr Aufträge haben, freuen sich die Mitarbeiter in der Verwaltung über diese digitale Entlastung“, sagt Armin Nuffer, „sie kamen mit ihrem bewährten Ablagesystem einfach nicht mehr hinterher“.

Marketing: Website und kein Facebook

Im digitalen Marketing setzt das kleine Unternehmen auf die Website. Ganz bewusst wird auf einen Facebook-Auftritt verzichtet. Denn die Zielgruppe des Unternehmens – Architekten und Generalunternehmer – sind hier nicht zu erreichen. Die Website wird derzeit erneuert, unter anderem erhält sie ein Design, dass auch auf mobilen Endgeräten ansprechend aussieht und die gewünschten Informationen liefert. Zudem wird auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) wert gelegt und ein Preisrechner integriert.

Homburger Hörhaus

Hört, hört! Zwei Hörakustiker in der digitalen Transformation

Matthias Leppert (41) und Thomas Weidmann (34) haben im Jahr 2015 das Homburger Hörhaus gegründet. Die beiden Hörakustiker setzen dabei voll auf Digitalisierung. Früher sei in den Köpfen verankert gewesen „Hörgerät gleich alt“, sagt Matthias Leppert. Heute tragen auch jüngere Menschen eins, kleine Mädchen sogar Geräte in Pink mit Glitzersteinen. Und auch die ältere Generation ist anders als früher: „Vor kurzem kam ein 90-jähriger Mann in den Laden. Dessen erste Anforderung war, dass sein neues Hörgerät mit dem iPhone kompatibel ist“, berichtet Leppert.

„Wir haben den Kunden zugehört und wollten was Anderes machen,“ sagt Leppert. In seinem Laden gibt es zum Beispiel einen Hörerlebnispfad mit unterschiedlichen Geräuschkulissen. „Wenn man lange von Hören entwöhnt war, dann ist es doch gut, sich langsam daran gewöhnen zu können.“ Seine Kunden laufen mit dem neuen Hörgerät über einen Parcours mit unterschiedlichen Bodenbelägen, wie Parkett, Kunstrasen, Kies. Ein Windgenerator erzeugt ebensolchen und als kleine Spielerei können die Hörenden einen Vogel per digitalisiertem Zauberstab singen lassen. Digitalisierung kann Spaß machen. „Den Vogel, der eigentlich für Vergnügungsparks erfunden wurde, hat ein Freund von einer Prototypenmesse in Florida mitgebracht“, sagt Leppert. Jetzt singt er als einziger seiner Art in Europa, und zwar im Hörgarten in Bad Homburg. Zudem können Kunden Trainings mit einem so genannten Ting-Stift machen, einem Hörstift. Berührt man mit der Spitze vorgegebene Punkte, werden Geräusche abgespielt.

Zusammen in die Selbstständigkeit

Die beiden Geschäftsführer haben sich in einem früheren Betrieb kennengelernt. Dort haben beide ihre Ausbildung zum Hörakustiker gemacht und 13 Jahre zusammengearbeitet. Als der Eigentümer in den Ruhestand ging, hat er seinen Betrieb an eine Hörakustik-Filialkette verkauft.

Heute arbeiten die beiden Gründer vor allem in Service mit digitalisierten Methoden, um die Kunden besser zu bedienen. So warten die drei Hörakustiker – neben den beiden Inhabern ist noch eine Meisterin angestellt – die Hörgeräte der Kunden aus der Ferne. Der Hörgerät-Hersteller bietet dazu eine Plattform, über die mit einer App per Smartphone kommuniziert werden kann. Die Messergebnisse werden anonymisiert erfasst, sodass der Datenschutz gewährleitet bleibt.

Scanner digitalisiert Ohrabformungen

Auch die handwerklichen Tätigkeiten werden durch digitalisierte Prozesse verfeinert. So digitalisiert ein Scanner die von Hand hergestellten Ohrabformungen aus Silikon in 3D. „Eine direkte Digitalisierung des Ohres gibt es derzeit leider nur im Prototypenstadium“, sagt Leppert. So wird ein Postweg gespart und die Homburger Hörakustiker können selbst am Rechner die Otoplastiken modellieren und im Labor herstellen lassen.

Aber auch das Hörgerät an sich entwickelt sich immer weiter. So wird es Teil des „Internets der Dinge“: Bei manchen Geräten lässt sich das Einschalten des Hörgeräts morgens mit dem automatischen Start der Kaffee-Maschine übers Internet verknüpfen, erzählt Leppert. Die Innovationszyklen bei den Hörgeräten lägen bei gerade einmal zwei Jahren. Ein Grund, warum die Branche mit zweistelligen Umsatzzuwächsen boomt.

Verwaltung und Marketing

Beim Marketing setzen die beiden Gründer auf digitale Kommunikation, zum Beispiel mit Website und Facebook. „Oft ist es so, dass der Enkel etwas recherchiert hat und informiert dann Oma und Opa“, sagt Leppert. „So erreichen wir unsere Zielgruppe auch digital.“

Auch in der Verwaltung nutzen Leppert und Weidmann täglich die digitalen Möglichkeiten: Die Kommunikation mit den Krankenkassen erfolgt ausschließlich elektronisch. Kostenvoranschläge werden über eine Schnittstelle an die Krankenkassen direkt über die Kundenverwaltung übermittelt. Auch bei der Abrechnung mit den Krankenkassen ist das so. „Der Vorteil ist, dass Papierrechnungen nicht von Dienstleistern digital erfasst werden müssen, um sie an die Krankenkassen zu übertragen – dabei passieren oft Fehler“, sagt Leppert. „Schon vor der Übermittlung findet eine Plausiblitätsprüfung statt. Das hat weniger Abrechnungsfehler zur Folge und verkürzt die Zeit bis zur Begleichung einer erbrachten Leistung.“

Demnächst werden Hörhaus-Kunden ihre Termine über einen digitalen Kalender auf der Website selbst eintragen können. Das Homburger Hörhaus befindet sich in der digitalen Transformation.

Wissensaustausch

Wissensmanagement in Wikis

In Unternehmen steigt das Bewusstsein darüber, dass viele unternehmensrelevante Informationen in den Köpfen der Mitarbeiter stecken. Um das vorhandene Wissen festzuhalten, werden Software-Lösungen eingesetzt, zum Beispiel Wikis.

Was sind Wikis?

Eine Software-Lösung zur gemeinsamen Dokumentation von Wissen stellen Wikis dar. Aber nicht nur um Wissen zu dokumentieren, sondern auch um sich trotz räumlicher Distanz abzustimmen, beispielsweise über Tagesordnungen für Treffen oder deren Protokolle.
Unter einem Wiki versteht man eine Sammlung von untereinander verlinkten Webseiten. Der Zugriff auf die Dokumente ist jederzeit möglich. Es werden lediglich ein Internetzugang und ein Webbrowser benötigt. Wikis sind einfach bedienbar und nach dem Prinzip WYSIWYG (What You See Is What You Get) aufgebaut. Das bedeutet: Änderungen am Text und dessen Formatierung sind direkt sichtbar. So ist jeder berechtige Nutzer in der Lage, Eintragungen oder Änderungen vorzunehmen.

Wie lassen sich Wikis einsetzen?

Das wesentliche Ziel eines Wikis liegt darin, die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern anzuregen. Ein Wiki eignet sich besonders für die Dokumentation von Inhalten, an der mehrere Personen beteiligt sind. Durch in Wikis können beispielsweise Ideen gesammelt und entwickelt, Entwürfe gemeinsam erstellt sowie Texte zentral ausgetauscht werden. Wikis lassen sich als zentrale Wissensplattformen in Unternehmen nutzen.

Welche Potenziale bieten Wikis für Unternehmen?

Der Einsatz von Wikis in Unternehmen fördert ein effizientes Arbeiten und die verstärkte Einbindung der Mitarbeiter in die Unternehmensprozesse. Der große Vorteil von Wikis ist, dass sie themenunabhängig und für alle Unternehmensbereiche eingesetzt werden können, beispielsweise in der Forschung und Entwicklung, im Projektmanagement oder im Marketing und Vertrieb. Sie können jederzeit erweitert werden.

Welche Wiki-Software gibt es?

Es gibt sowohl kostenpflichtige als auch kostenfreie Angebote, um Wikis zu realisieren. Beispiele für kostenfreie Lösungen sind:

Eine ausführliche Beschreibung: Leitfaden „Wikis in Unternehmen“ herunterladen