Videobasierte Lerneinheiten

Nachbereitung von Trainings mit videobasierten Lerneinheiten

Viele Teilnehmer an Seminaren oder Trainings setzen das beispielsweise in einem Zeitmanagementseminar oder Präsentationstraining Gelernte im Anschluss an das Seminar auch um. Doch mittel- und langfristig verliert sich vieles im Alltag wieder. Das gilt besonders für die Vermittlung von Handlungskompetenzen. Nachhaltig effektiver kann das Training dann sein, wenn der Teilnehmer im Nachgang immer mal wieder an einzelne Aspekte des Trainings erinnert wird. Mittels kurzer Videos, die den Teilnehmern in zeitlichen Abständen über das Internet zur Verfügung gestellt werden, und die sie sich flexibel ansehen können, ist das erreichbar.

In welchen Bereichen kann die Methode angewandt werden?

Das Vergessen von Lerninhalten ist unkritisch, wenn das Gelernte inzwischen verinnerlicht wurde. Werden die Seminarinhalte stetig wiederholt in einem Zyklus aus Vermittlung, Anwendung und Reflexion, wird die Verinnerlichung gefördert. Auch Vokabeln werden nicht einmalig, sondern durch stetige Wiederholung gelernt.
Eine Anwendung der Methode bietet sich besonders dann an, wenn es gilt, prozessuales Wissen zu vermitteln.

Welche Vorteile bieten Videos?

Videos bieten verschiedene Vorteile: So kann im Video der Dozent aus dem Präsenzseminar die TeilnehmerInnen unmittelbar wie in der Präsenzsituation ansprechen. Durch die Authentizität verstärkt sich der Erinnerungseffekt. Einen Text zu lesen ist für Menschen häufig anstrengender als sich die Inhalte multimedial aufbereitet in einem Video anzusehen. Das zeigen die hohen Zugriffszahlen von Videos bei YouTube und Co. und auf Nachrichten Websites. Zudem kann ein Video auch nebenbei zum Beispiel beim Warten auf Termine oder beim Zugfahren betrachtet werden. Ein weiterer Vorteil von Videos, im Vergleich zu Text und Bild ist, dass Abfolgen von Tätigkeiten besser dargestellt werden können.

Videos zur Vorbereitung von Trainings

Videos können von Dozenten von Präsenzseminaren auch genutzt werden, um sich bereits vor dem Seminar den TeilnehmerInnen vorzustellen und die Ziele des Seminars zu vermitteln. So kann schon vor Seminarbeginn eine gewisse Vertrautheit mit dem Dozenten geschaffen werden. Auch um die TeilnehmerInnen mit Vorbereitungen zu beauftragen, können Videos genutzt werden.

Wie können Videos produziert und den Trainingsteilnehmern zur Verfügung gestellt werden?

Die Produktion von Videos kann mit einfachen Mitteln erfolgen. Eine spezielle Videokamera ist nicht notwendig, denn Smartphones erlauben heute die Aufnahme in ausreichender Qualität. Notwendig sind bei der Aufnahme ein Stativ und eine ausreichende Ausleuchtung. Hier bietet sich eine Fotoleuchte an.

Auch zur Bereitstellung der Videos gibt es einfache Möglichkeiten: So können die Videos auf eine Videoplattform oder Webspace geladen werden. Das kann schon vom Smartphone aus geschehen. Den Teilnehmenden kann dann die Web-Adresse, unter der das Video abgerufen werden kann, mitgeteilt werden. Bei der Auswahl der Plattform ist zu beachten, welche Zugriffe möglich sind: So können die Videos öffentlich oder nur für eine Gruppe von NutzerInnen zugänglich sein. Einige Plattformen versenden an interessierte NutzerInnen auch Nachrichten beispielsweise per Mail, wenn ein neues Video verfügbar ist.

Erweiterungen der Methode

Die vorgestellte Methode lässt sich grundsätzlich um zusätzliche Funktionen erweitern. Eine Möglichkeit besteht darin, dass die Teilnehmer schriftlich Fragen zum Video an den Dozenten stellen können, die dieser beantworten kann. Dazu genügen häufig schon Kommentarfunktionen einer Videoplattform oder die Einrichtung eines elektronischen Forums. Dann können sich auch die TeilnehmerInnen untereinander austauschen, was motivierend wirken kann (Social Learning). Andere Erweiterungsmöglichkeiten bestehen in der Bereitstellung zusätzlicher Lernmaterialien oder des Angebots eines Onlinemeetings (z.B. über Skype), in welchem beispielsweise die Erfahrungen der TeilnehmerInnen in der Anwendung des Gelernten diskutiert werden. Mit letzterem ist die zeitlich flexible Nutzung allerdings nicht mehr gegeben.

Ein Praxisbeispiel zu der präsentierten Methode finden Sie in der Publikation „Einsatz von Videos zur Vor- und Nachbereitung von Seminaren und zur Steigerung der Kundenbindung“.