Studie-Qualifizierung

Mobile Kurzformate der Weiterbildung immer bedeutsamer

Die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen verändert die Arbeit vieler Beschäftigter grundlegend. Damit besteht ein Bedarf an Qualifizierung. Die für unsere Studie Befragten sehen zum Beispiel kurze interaktive und über mobile Endgeräte nutzbare Lerninhalte als geeignet für regelmäßiges Lernen im Arbeitsprozess.

Die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird zunehmend nicht in Form von Seminaren, sondern arbeitsplatznah und innerhalb des Arbeitsprozesses stattfinden. Digitale Methoden der Kompetenzvermittlung bieten dabei viele Vorteile. Dr. Christoph Rensing von der Mittelstand 4.0 Agentur Kommunikation folgert aus der von seinem Team durchgeführten Studie:

„Die Qualifizierung der Beschäftigten wird ein immer größerer Stellenwert zukommen. Digital unterstützte Lernformen müssen ergänzend zu klassischen Formen der Weiterbildung realisiert werden, damit die Mitarbeiterinnen flexibel, individualisiert und zielgerichtet Wissen und Kompetenzen erwerben können.“

Die in der Studie befragten Expertinnen und Experten sehen verschiedene Formen der Qualifizierung als geeignet an. Kurze, interaktive und über mobile Endgeräte nutzbare Lerninhalte ermöglichen regelmäßiges Lernen im Prozess der Arbeit. Digitale Assistenzsysteme sind geeignet, um Mitarbeiter unmittelbar bei Problemen im Arbeitsprozess zu unterstützen. Lernen mittels eines Austauschs mit Kollegen und anderen Erfahrungsträgern unter Nutzung verfügbarer Lernmaterialien ermöglicht es, insbesondere Wissensarbeitern, neues Wissen und Kompetenzen zu erwerben.

Lena Després, die für die Studien 20 Unternehmensvertreter und 12 Experten befragt hat, fasst zusammen:

„Die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angebotenen Methoden sollten möglichst vielfältig sein. Die Veränderungen innerhalb der Unternehmen sollten zum Ziel haben, Lernen und Arbeiten langfristig in Einklang zu bringen.“

Die durchgeführte Studie zeigt, dass die Realität insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen heute anders aussieht. Die Nutzung IT-gestützter Lernformen ist nur partiell in den Unternehmen verbreitet und der überwiegende Anteil der Unternehmen ist noch nicht ausreichend vorbereitet, um die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Die größten Herausforderungen, die Unternehmen heute bei der Einführung neuer Lernmethoden und bei der Realisierung des Lernens am Arbeitsplatz bewältigen müssen, liegen nicht im technischen, sondern eher im organisatorischen und rechtlichen Bereich. Zu bearbeitende Handlungsfelder sind die passende Gestaltung von Unternehmensleitlinien, eine lernorientierte Führungskultur, Arbeitszeitregelungen und Entlohnungsregelungen, die Lernen während der Arbeitszeit erlauben, klare Regelungen zur Nutzung von Technologien wie beispielsweise von Smartphones und die Vermittlung von Medienkompetenz an die Beschäftigten.

Im Rahmen der Studie wurden im Zeitraum Februar bis Mai 2016 insgesamt 32 Personen in telefonischen Experteninterviews befragt, darunter 20 Vertreter aus Unternehmen und 12 Experten. Studie „Mitarbeiterqualifizierung und Wissenstransfer im Zusammenhang der Digitalisierung von Arbeitsund Geschäftsprozessen“ herunterladen

In einem zweiten Teil des Artikels „Betriebliches Lernen soll im Arbeitsprozess integriert sein“ werden die Trends für das Lernen in der Zukunft näher betrachtet.

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